STANDPUNKT

Nicht nur in bewegten Zeiten wie diesen, die geprägt sind von großen Zukunfts- und Existensängsten, sondern grundsätzlich unser ganzes Leben lang brauchen wir unseren eigenen STANDPUNKT. Dieser steht ganz bestimmt nicht für Starrheit, Unbeweglichkeit, Ablehnung usw., sondern für ein ganz bewusstes „zu uns selber stehen“ und für ein unverklärtes Erkennen, Benennen und Aussprechen.

Von diesem eigenen Standpunkt aus läßt sich die Welt auf wunderbare Art und Weise jeden Augenblick neu entdecken, gestalten und wahrnehmen. Häufig sind wir erst aus der Position des eigene STANDPUNKTES heraus in der Lage in uns zu ruhen und uns gleichzeitig unseren neuen und alten Themen zu nähern. Dabei öffnen und entdecken wir uns selbst und öffnen uns unseren Mitmenschen. Und das geschieht dann in einer leichten, vertrauensvollen Art und ohne das wir uns verbiegen, verstecken oder verteidigen müssten.

Stellen wir uns einen wunderschön bemalten Leuchtturm vor, der sicher und fest, von den Wellen der Ozeane umspült, mitten im Fluss unseres Lebens steht und dabei allen Winden und Stürmen trotzt. Von ihm aus haben wir einen wunderbar-freien Blick auf das Geschehen rund um uns und unser Leben. Wir können, bei Bedarf das Licht einschalten um die Dunkelheit zu erhellen oder mit einem Fernrohr in Situationen unseres Lebens hineinzoomen. Dann öffnet sich der Blick auch auf kleinste, verborgene Details und wir haben die Chance, uns alle wichtigen Themen unseres Lebens anzusehen. Dazu ist es von Vorteil sich einen möglichst hohen Leuchtturm vorzustellen, denn die Vogelperspektive ermöglicht einen freien Blick auf das was ist. Was mit uns ist und den Menschen in unserem Umfeld – Menschen mit denen wir leben, wohnen, arbeiten usw. Wir sehen, erkenen und nehmen alles frei, deutlich und ohne Angst wahr.

Wenn wir uns dann, aus der Position des eigenen STANDPUNKTES heraus, der/dem/den anderen voller Achtung und Liebe entgegen wenden, um dann in den notwendigen Austausch einzusteigen, ist dies immer auch ein Schritt in Richtung „ich bin ich – ich stehe zu mir“. Der wertfreie Austausch bedeutet immer für alle Beteiligten Wachstum. Und Wachstum ist einer der Gründe dieses Lebens.

Die Meinung/Sichtweise des anderen darf sein, doch dürfen wir lernen und uns erlauben, dass unsere Sichtweise, unser STANDPUNKT ebenfalls sein darf und keine Wahrheit besser, richtiger oder weniger richtig ist. Wenn wir offen für unsere Mitmenschen sind und die Bereitschaft in uns tragen, uns dem STANDPUNKT des anderen zu öffnen, verändert sie sich im Laufe eines Gespräches, eines Austauches oder unseres Lebens ganz viel und wir nähern uns der ursprünglichen und sich gegenseitig vertrauenden Gemeinschaft wieder an.

Dabei dürfen wir uns selbstverständlich jederzeit korrigieren, ohne dies gedanklich auch nur in die Nähe von Fehler oder Niederlage zu bringen. Wir sind Schöpfer unseres Lebens und in dieser wunderbaren Funktion dürfen/sollen/müssen wir jederzeit aktiv neu oder anders schöpfen/gestalten. GOTT hat uns diesen Schöpfungsauftrag übertragen – und damit die volle Verantwortung für unser Leben, für spirituelles Wachstum, Zukunft, Gemeinschaft und Erinnern.

Daher macht es Sinn und Freude die ungezählten Stufen unseres Leuchtturmes zu erklimmen um dann, oben angekommen, den grandiosen Ausblick auf unser individuelles Leben zu genießen. . .

„Jeder von uns soll seinem Mitmenschen zu Gefallen leben, natürlich im guten Sinn, und das heißt so, dass damit die Gemeinschaft gefördert und die Gemeinde aufgebaut wird.“
Der Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom 15.2

Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Text ausschliesslich um meine Gefühle/Gedanken handelt und ich niemandem ihre/seine eigene Wahrheit korrigieren oder gar absprechen möchte.